Was ist sonst noch möglich? – Sound
Für viele ist das ein rotes Tuch in akustischer Form. Man muß das auch nicht haben, bekommt es aber bei einigen Modellen, wie der neuen E93 von Trix H0, gleich mit. Die Anfänge waren auch eher lächerlich. Aber es ist erstaunlich, was heute möglich ist. Auch hier ist ESU eines der führenden Unternehmen. Man bekommt für den Sounddecoder (aktuell= LokSound5) die Klangdateien von allen erdenklichen Modellen. Mit dem Lokprogrammer kann man die sogar noch verändern und eigene Klänge einmischen. Das ist nämlich das faszinierende: Das Klangspektrum, beispielsweise einer BR23, ist nicht synthetisch erzeugt, sondern von realen Lokomotiven aufgenommen. Die verschiedenen Töne einer Dampflok spielt der Decoder situationsgerecht ab. Drehe ich den Regler auf, stürmt die Lok nicht gleich los. Erst einmal wird das Kondenswasser aus den Zylindern ausgeblasen. Dann hört man, wie der Meister die Steuerung auslegt. Man hört die Speisepumpe und der Bremsdruck wird aufgebaut. Dann stampft die Lok langsam los. Hat man nur wenig aufgedreht und die Lok fährt allein, sind die Dampfstöße recht verhalten. Registriert der Decoder einen schweren Zug am Haken und dreht man schneller auf, kommt der Auspuffschlag viel kräftiger. Zwischendurch hört man, wie der Heizer ein paar Kohlen nach schaufelt. Geht es bergab und schließt man den Regler, wird die Lok nicht nur langsamer, sondern der Auspuff verstummt und man hört die Treibstangen in den Lagern klappern. Wie gesagt, sind das alles Klänge, die vom Original aufgenommen wurden. So kann man auch deutlich die 2-Zylinder 01 von der 4-Zylinder 18 unterscheiden. Auch den asymmetrischen Auspuff einer 3-Zylinder- Lok erkennt man deutlich. Gerade Dampfloks, besonders meinen Rangierhobel BR94, betreibe ich manchmal sehr gerne mit Sound.
Die technische Lösung hat mir auch hier besonders von ESU gefallen. Zum einen, wie schon erwähnt, die freie Verfügbarkeit sehr, sehr vieler Klangdateien. Man muß auch keinen Programmer haben. Auch MoBa- Händler und Online- Händler spielen einem die Klänge auf den Decoder. Beim LokSound ist alles auf einer Platine. Andere Hersteller verpassen ihren Decodern eine „Schnittstelle“ (Stichwort SuSi), an die dann der Soundbaustein als Tochterboard angeschlossen wird.
Inzwischen haben die Schnittstellen mehr Kontakte (21 und 22) und die Hersteller haben ihre Decoder mit mehr steuerbaren Ausgängen ausgerüstet. So können weitere Funktionen im Fahrzeug angesteuert werden. Mein VT92, oder die Taigatrommel und die BR 218 können auch die einzelnen Innenräume getrennt beleuchten. Bei Dampfloks gibt es auch schaltbare Führerstandsbeleuchtung und eine flackernde Feuerbüchse. Mit dem Lokprogrammer kann man das Flackern mit dem Kohleschaufeln verknüpfen.
Bei einer BR290 hat Märklin einen kleinen Schrittmotor unter die Lokführerfigur im Führerstand gesetzt. Der dreht sich so mit der Fahrtrichtung um.
Digital schaltbare Kupplungen (Telex) sind eine feine Sache. Sie haken nur manchmal, wenn noch Zugbelastung auf der Kupplung ist. Auch dafür gibt es eine digitale Lösung:
– Man kann den Magnet mit einem gepulsten Strom ansteuern. Dann vibriert die Kupplung und löst sich besser.
– Zusätzlich kann man den „Kupplungswalzer“ einrichten -> Die Lok rückt ein kleines Stück an den stehenden Zug heran. Das kann man genau einstellen in Millisekunden. Erst dann wird der Magnet betätigt und gleichzeitig rückt die Lok ein definiertes, kleines Stück vom Zug ab. So geht der Vorgang sehr zuverlässig -> Rangierspaß pur.
Das sind nur ein paar Beispiele. Die Hersteller lassen sich bestimmt noch mehr einfallen