Systeme und Decoder

Systeme und Decoder:

Für Expressler ist das System dcc imho am sinnvollsten. Nun noch mit sx zu beginnen, erscheint wenig hilfreich, da es nicht weiter entwickelt wird. Nur wer schon ein solches System hat, kann ruhig dabei bleiben. Märklins aktuelle Decoder verstehen sowohl mfx, wie auch dcc. Also braucht man sich hier auch keine Gedanken zu machen.

Aber welche Decoder nimmt man? Grundsätzlich kann man nicht sagen, daß ein Hersteller der Beste ist. Kühn, Rautenhaus, Tams, Uhlenbrock, ESU…. letztlich ist das eine Geschmackssache. Aber es ist sinnvoll, bei einer Marke zu bleiben. Denn viele Variablen sind nicht genormt. So benutzt jeder Hersteller für die Einstellung der Motoransteuerung andere CVs. Bei ESU beispielsweise geschieht das über die CVs 52 -56.

Eine Markenempfehlung kann und will ich nicht geben, kann nur erzählen, warum ich bei ESU gelandet und dabei geblieben bin: Mein Einstieg in die Digitalwelt der Modellbahn fand 2006 statt. Ich wollte schon immer gern einen VT11.5, den TEE Triebwagen, haben. Seinerzeit gab es den 7-teilig in einer Startpackung von ROCO für 249 €. Der Umbau auf Express ist eine andere Geschichte, aber als ich damit fertig war, hatte ich einen Zug mit eingebautem Decoder. Damit fuhr der auch analog ganz hervorragend. Aber da lag auch noch die Multimaus in der Packung. Nun wollte ich es wissen. Also habe ich den einen Trafo (linke Außenschiene) abgeklemmt und dafür die Multimaus, eine kleine Digitalzentrale, angeschlossen. Der alte Trafo hat nie wieder Arbeit bekommen . In dem VT11.5 saß ein Decoder von ESU. Das Handbuch zur Multimaus fand ich verständlich und habe mich schnell damit zurecht gefunden. Dann habe ich noch zwei Decoder gekauft und in Loks eingebaut. Der Einfachheit halber waren das auch wieder welche von ESU, damals noch LokPilot3, heute gibt es LokPilot5. Es gab für mich gute Gründe, auch später nicht zu wechseln:

  • LoPis sind erstklassig dokumentiert. Die Einstellung ist recht anfängerfreundlich.
  • Für einige Eigenschaften/Einstellungen braucht man mehrere CVs gleichzeitig. Von ESU gibt es eine Schnittstelle, den „Lokprogrammer“ zum PC. Damit muß man nicht mehr die CVs aus einer Tabelle heraus suchen und einzeln mit der Zentrale programmieren, sondern es gibt eine grafische Benutzeroberfläche am PC, die thematisch geordnet ist. So kann ich beispielsweise den Motor einstellen, ohne mich um die einzelnen CVs zu kümmern. Die sucht die Software selbst heraus und stellt den Decoder über den Lokprogrammer ein. Gerade für Chaoten wie mich, ist das toll.
  • Der LoPi5 kann den Motor der Lok, in die er eingebaut wird, sogar selbst analysieren und die entsprechenden Einstellungen vornehmen. Man stellt die Lok aufs Gleis, drückt eine bestimmte Tastenkombination in der Zentrale, die Lok saust 2 m über das Gleis und der Decoder hat die optimalen Einstellungen für die Regelung dieses Motors. Das kenne ich von anderen Herstellern nicht.
  • Dann gab es noch einen ganz banalen Grund, gerade für den Einbau in ältere Loks: Ein Decoder ist eine offene, kleine Platine mit Elektronikbausteinen. In älteren Loks gibt es kein spezielles „Fach“ für den Decoder. Man muß ihn irgendwo unterbringen. Nun sind aber alte Trix- Gehäuse meist aus Metall und damit darf der Decoder nicht in Berührung kommen. Die Hersteller sagen aber, daß man die Decoder nicht einwickeln darf wegen der Wärmeabfuhr. ESU hat seine Decoder in einen Folienschlauch gesteckt und die LoPis vertragen das. Damit hatte ich ein Problem weniger.

Bis hier hin ist durch die Digitalisierung also nur der direkte Fahrbetrieb betroffen. Weiter bin ich nicht gegangen. Ich möchte immer noch an meinem Regler drehen und die direkte Reaktion des Fahrzeugs erleben. Die Weichen stelle ich immer noch mit meinen geliebten Stellhebeln. Aber man kann auch die Weichen und Signale mit Decodern ausstatten. Dann kann man auf Tastendruck ganze Fahrstraßen mit den dazugehörigen Signalen schalten, wie bei einem modernen DR- Stellwerk des Vorbildes. Auch Bremsstrecken vor Signalen sind kein Problem. Rückmelder erleichtern die Bedienung eines Schattenbahnhofs. Bei analoger Steuerung heißt „Halt“ für zwei unterschiedliche Loks noch lange nicht das selbe. Eine rollt vielleicht noch 20 cm weiter, als die andere. Digital hat man das schnell im Griff. Zu guter Letzt kann man die ganze Steuerung auch noch dem PC überlassen. Das ist fraglos sinnvoll bei richtigen Großanlagen, die einer allein sonst gar nicht mehr steuern kann. Aber bei meiner kleinen Heimanlage möchte ich das nicht.