Ganz ohne geht es nicht. Ein paar Dinge muß man wissen und verstehen. Trix war eine der Triebfedern bei der Digitalisierung der Modellbahn. Das EMS- System aus den 70-ern wird heute noch als eine Art Vorläufer der Digitaltechnik gesehen. Das Selectrix- Sytem war eines der ersten und innovativsten Systeme. Wir Expressler haben einen ganz entscheidenden Vorteil, der anderen Modellmahnern verschlossen bleibt: Wir haben von Haus aus zwei Stromkreise….. Wir können also „halbe Sachen“ machen. Wir müssen uns nicht „entweder/oder“ entscheiden. So ist es bei mir 17 Jahre lang gewesen: Über die linke Außenschiene und dem Mittelleiter läuft der digitale Stromkreis. An der rechten Außenschiene und dem Mittelleiter hängt weiterhin der alte grüne Trafo. Die beiden haben keine Probleme miteinander. Etwa der Triebfahrzeuge kann analog laufen, der Rest läuft digital.
Der „Digitalstrom“ ist ein Wechselstrom, der stets mit gleicher Spannung (ca 16 – 18 Volt) am Gleis anliegt – immer, sobald das System eingeschaltet ist. Zusammen mit dem Strom werden Befehlssignale über die Schienen geschickt. Die werden von den sogenannten „Decodern“ in den Loks empfangen und umgesetzt. Dabei weiß jeder Decoder, welche Befehle für ihn sind, oder für einen anderen Kollegen, denn zu jedem Signal gehört eine eindeutige Adresse. So können also viele Loks gleichzeitig auf der Anlage verkehren und unterschiedliche Aufgaben haben.
Die Geschwindigkeit der Lok hängt nicht von der Spannung ab, denn die ist ja immer gleich. Ganz nebenbei macht das die Sache kontaktsicherer. > 16 V gehen nun mal eher durch einen kleinen Schmutzfleck leichter, als 3 V. Die Geschwindigkeitsänderung geschieht durch „Phasenmodulation“. Das will ich hier nicht erklären. Jedenfalls hat das entscheidende Vorteile: -Schon bei niedrigster Drehzahl entfaltet der Motor seine volle Kraft. –Die Phasenmodulation ermöglicht es sogar, das springen des Ankers von Pol zu Pol zu reduzieren. Gerade dreipolige Motoren laufen unten herum sehr bockig. Digital können Motoren ungeahnt langsam laufen. Natürlich sorgt die konstante Spannung auch für eine gleichbleibend helle Beleuchtung.
Moderne Decoder beherrschen auch den sg. „Lastausgleich“. Das heißt, daß beispielsweise bergauf der Motor stärker geregelt wird, als bergab. So bleibt die eingestellte Geschwindigkeit konstant, solange die Räder nicht wegen Überlast schleudern.
Ein weiterer Punkt beim Spielspaß ist für mich, daß man mit dem Decoder auch schaltbare Kupplungen an der Lok betrieben kann. So macht rangieren erst richtig Spaß, wenn die Lok an jeder beliebigen Stelle vom Zug abkuppeln kann. Mit den Funktionsausgängen der Decoder kann man eben auch verschiedene Geräte in der Lok betätigen, beispielsweise über Magneten, oder Micromotoren.
Nun geschieht in der digitalen Welt nichts unordentlich, auch nicht die Befehlsübermittlung an die Decoder. Wie sollte es anders sein? – Natürlich gibt es auch hier verschiedene „Sprachen/Betriebssysteme/Protokolle“. Fleischmanns FMZ ist inzwischen in der Bedeutungslosigkeit versunken. Trix hatte sehr früh das SELECTRIX (sx) entwickelt. Dieses hat durchaus Vorteile gegenüber anderen Systemen. Viele Decoder und Zentralen, die „multiprotokolfähig“ sind, also mehrere Sprachen beherrschen, verstehen immer noch sx. Aber mit dem Niedergang der Marke Trix, hat auch das System an Bedeutung verloren. Märklins Motorola- Formate wurden inzwischen zum aktuellen mfx entwickelt. Neben mfx ist heute dcc am weitesten verbreitet. Man kann fast sagen, Märkliner fahren heute mfx und alle anderen dcc. Große Zentralen beherrschen beide Protokolle und, wie gesagt, dazu auch noch sx. Man sagt, die Zentralen sind “multiprotokollfähig” Die Fahrzeuge können gleichzeitig auf Anlagen betrieben werden. Also wenn man eine Lok mit einem sx- Decoder auf der Anlage hat, kann man ohne weiteres auch eine mit dcc laufen lassen, wenn die Zentrale die Umschaltung zwischen weiden beherrscht.
Ich selbst fahre dcc und kann deshalb über die anderen Protokolle wenig sagen. Die Daten/Befehle werden aber nicht nur in einem bestimmten Protokoll übertragen, sondern unterliegen dabei auch einer gewissen Ordnung. Bei dcc spricht man von Configurations- Variablen, kurz CVs. 999 CVs sind inzwischen möglich. Besonders wichtig sind die ersten 254. Davon ist ein Teil genormt, leider nur ein sehr kleiner. So legt CV1 die Adresse der Lok/des Decoders fest. Auch andere, grundsätzliche Dinge, wie Anfahrgeschwindigkeit, Maximalgeschwindigkeit, Bremsweg, Anfahrverzögerung, Fahrtrichtung, werden mit Werten in CVs festgehalten. Ist beispielsweise eine Rangierlok, wie unsere V36, mit dem Wert 255 viel zu schnell, kann man mit dem Wert 127 diese Maximalgeschwindigkeit etwa halbieren. Weiter will ich an dieser Stelle nicht auf die Programmierung der CVs eingehen. Der Einsteiger muß nur erst einmal wissen, worum es grundsätzlich dabei geht.